Montag, 13. Juli 2009

Buddhismus : Erkenntnis statt Glaube

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Gestern las ich wieder einen Ausspruch des Buddha, der wohl in seiner Art einmalig in der Religionsgeschichte sein dürfte:

Richtet euch nicht nach dem, was euch zu Ohren gekommen ist, nach dem bloßen Hörensagen, nach dem, was von einem zum anderen weitergegeben wurde, nach Sammlungen von heiligen Überlieferungen, nach Vermutungen und ertüftelten Gründen, nicht nach äußeren Erwägungen, nicht nach eingewurzelten Anschauungen, nicht nach dem, was aussieht, als ob es angemessen sein könnte, und nicht nach den Worten eines verehrten Meisters - sondern was ihr selbst als gut oder schlecht erkannt habt, das nehmt an oder gebt auf.
(Anguttara-Nikaya 3,65,8; Übers. H. v. Glasenapp)

Zwar geht es auch im Buddhismus nicht ohne Glauben, aber dieser hat dort die Bedeutung von "Dafürhalten" und von Vertrauen, ist also mit "Glauben" im christlichen Sinne nicht zu vergleichen. Vielmehr kommt es im Buddhismus, wie obiges Zitat beweist, auf die eigene Erkenntnis an. Schon daran zeigt sich, dass der Buddhismus keine bloße Glaubensreligion , sondern eine philosophische Religion ist. Auch das ist meiner Meinung nach eine der Gründe, warum Arthur Schopenhauer dem Buddhismus vor allen anderen Religionen den Vorzug gab.
hb

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